„…mit Filzstift, Film und Feingespür“
Die JuLeiCa-Schulungswoche der AKD in Schmiedeberg
Vielfältige Themengebiete beschäftigten junge Ehrenamtliche in der zweiten sächsischen Winterferienwoche. Sie stehen noch ganz am Anfang ihres Engagements und hatten sich entschieden, nun im Winfriedhaus grundlegende Kenntnisse zu erwerben. Beginnend mit rechtlichen Grundlagen, fortführendem Einblick in Methoden für das Arbeiten mit Gruppen bis zu ganz persönlichen Skills, die jede/n Teilnehmer*in befähigen, die eigene Arbeit zu reflektieren, spannte sich der Rahmen der ersten diesjährigen JuLeiCa-Schulung. Alle dargebotenen Inhalte sind schematisch und bundesweit vereinheitlicht, was modulares Gestalten trägerübergreifend ermöglicht und Teilnehmende als Inhaber einer landesweit gleichgeltenden Ausbildung ausweist.
Motiviert, sich diesen Kompetenznachweis zu erarbeiten, waren 24 Jugendliche unterschiedlicher Herkunft aus unserem Bistum nach Schmiedeberg gekommen. Die Teilnehmer*innen waren von Anfang an nicht nur Hörende, sondern die Woche hindurch aktiv Beteiligte am umfangreichen Bildungsprogramm. Über 45 Bildungseinheiten boten die Chance, durch partizipatives Lernen neben den Inhalten auch sich selbst, natürlich den oder die Jugendliche*n neben sich und viele eigene Stärken zu entdecken. Alle Themen wurden daran ausgerichtet, sie im eigenen Wirkungsfeld in den Heimatgemeinden, der Jugendgruppe oder dem Verein einsetzen zu können.
„Das dichte Arbeiten über 6 Tage fordert die Jugendlichen stark. Umso höher ist deren Engagement wertzuschätzen, eine ganze Ferienwoche ins Ehrenamt zu investieren und sich auf das Miteinander und uns als referierendes Team einzulassen.“, resümierte Franz Adler, Jugendbildungsreferent der LAGS.
Was ist nun gewesen mit dem Filzstift, was gabs Filmisches, wofür entwickelte sich Feingespür? Die Worte der Überschrift stehen für die methodische Vielfalt der gesamten Schulungswoche. So steht der Filzstift für das viele Kreative zwischendurch, wo die Jugendlichen einiges erfuhren zur Gestaltung am analogen Flipchart oder der digitalen Öffentlichkeitsarbeit. Kreatives Gestalten stand auch im Fokus beim Erstellen sogenannter PaperClips. In 4 Gruppen entstanden so kurze Lege-Filme zu gruppendynamischen Zusammenhängen und der eigenen Motivation der zukünftigen Ehrenamtlichen. Und Feingespür zu entwickeln zog sich beinahe wie ein roter Faden durch die gemeinsamen Tage: Anfangs sucht man immer seinen eigenen Platz in der neuen Gruppe, was die eigene Wahrnehmung schult. Fortführend lernt man sich dann kennen und gibt sich gegenseitig Feedback und spiegelt so die eigene Wahrnehmung mit anderen. Beim inhaltlichen Erarbeiten in immer wieder neuen Gruppenkonstellationen braucht man Feingespür für neue Situationen, genauso wie dann später in den eigenen Settings, wo eigenverantwortlich Gruppenarbeit oder Veranstaltungen durchgeführt werden. Das demokratiebildende Planspiel schulte alle darin, Feingespür für die Rollen und Gruppen zu entwickeln, die neben der eigenen Gruppe mal konträr mal kooperativ argumentierten. Feingespür für beispielsweise Nähe und Distanz ist auch Gegenstand des Sensibilisierungsmoduls A1 nach der Bistums-Präventionsordnung. Hier wird den Teilnehmenden der Kompetenzerwerb zertifiziert, den sie brauchen, um in Verantwortung für Schutzbefohlene tätig werden zu dürfen.
Diese Wochenschulungen bieten allen ausreichend Zeit sich wirklich kennenzulernen, Freizeit zu gestalten und auch thematisch in Austausch und Diskussionen zu kommen. Die gegenseitige Begeisterung trägt auch uns ReferentInnen durch die auch mal langen Tage, es motiviert für nächste Veranstaltungen um für junge Engagierte das zu bearbeiten, was „draußen dran ist“, resümiert Alexander Stocker, Jugendreferent für das Dekanat Meißen und der Bistumsebene.
Die JuLeiCa-Schulungen sind etablierte Multiplikatorenbildungsmaßnahmen im Jahresprogramm und in Trägerschaft der AKD. Sie werden mit Fördermitteln des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, aus Eigenmitteln der Teilnehmenden, Mitteln der AKD und des Bistums Dresden-Meißen kofinanziert.
Dresden, 05.03.2025 Text: AS / FA Bilder: AS / FA