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Bistum Dresden Meissen
21. April 2022 | Lilly Haschke, Franziska Wagler

Verwandelt.

Kar- und Ostertage im Winfriedhaus

„Verwandelt“ lautete das Motto des diesjährigen Osterkurses. Am Gründonnerstag trafen wir uns mit rund 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Winfriedhaus, um die Kar- und Ostertage gemeinsam zu erleben. Unter der Überschrift TREUE begann der Kurs mit dem gemeinsamen „Abendmahl“, das von thematischen Impulsen begleitet war, die uns in den Austausch zu Fragen rund um Treue, Zugehörigkeit oder auch „sich verarscht fühlen“ brachten. So wurden bspw. Gänge, wie Kartoffeln und Quark oder Fladenbrot mit Öl und Kräutern getrennt voneinander angerichtet, um zu zeigen, dass beides eigentlich nur zusammen funktioniert. In einem fließenden Übergang zum Gottesdienst fanden wir im Anschluss an das gemeinsame Essen blind geführt unseren Weg in die Kapelle zur Feier der Gründonnerstagsliturgie. Nach dem anschließenden Ölberggang durch Schmiedeberg mit Impulsen zum Innehalten, Nachdenken und Austauschen, klang der Abend in Stille aus.

Am Karfreitag setzten wir mit uns mit dem Thema Vergebung auseinander. Wie ging es Petrus eigentlich? Was bedeutet Vergebung für mich? Was bedeutet Vergebung in meiner Beziehung zu Gott? Nach einer intensiven Einheit hatten wir Ruhe darüber nachzudenken, wie es uns damit geht.

Nach der gemeinsamen Feier der Karfreitagsliturgie begannen wir das wohl größte Projekt dieser Tage: die Gestaltung des Altartuchs. Hierfür wurden alte Kleidungsstücke und Stoffreste, die die Teilnehmer*innen selbst mitgebracht hatten, förmlich in etwas Neues „verwandelt“: aus vielen zurechtgeschnittenen Quadraten entstand ein Altartuch im Patchworkstil.

Der Film „Das neue Evangelium“, der sich mit der Frage auseinandersetzt, was ein moderner Jesus wohl im 21. Jahrhundert predigen würde, bildete den abendlichen Abschluss des Tages.

Über dem Karsamstag stand das Motto „Aushalten“: diesen „leeren“ Tag, Irritationen, Zweifel oder Orientierungslosigkeit – ähnlich den Jüngern Jesu an diesem Tag. So begegnete uns überall im Haus schon auf dem Weg zum Frühstück das Bonhoeffer-Zitat „Einen Gott, den es gibt, gibt es nicht.“, was uns auch im Rahmen des Textes „Damn good coffee“ von Poetry Slamer Marco Michalzik über den Vormittag begleitete und beschäftigte.

Am Nachmittag ging es an die gestalterischen Vorbereitungen für den Ostersonntag. Osterkörbe basteln, die Kerze gestalten, das Altartuch nähen, den Gottesdienst planen und die Lieder proben. Nach intensiven Stunden konnten die jungen Menschen am Abend schließlich noch dem „Geheimnis Gottes“ in einem Escape-Game auf die Spur kommen, das in den Räumen des Winfriedhauses vorbereitet war.

Nach einer kurzen Nacht klingelte der Wecker bei einigen schon vor 4 Uhr um Osterwasser zu holen. Alle anderen trafen sich 5.30 Uhr zum Osterfeuer. Nach dem feierlich gestalteten Gottesdienst, der sich vor allem dem Thema „Freiheit“ widmete, fanden die gemeinsam gestalteten Tage ihren Abschluss in einem grandiosen Frühstücksbuffet sowie dem traditionellen Osternester-Suchen auf dem Gelände des Winfriedhauses.

Alle Impulse und persönlichen Gedanken dieser Tage konnten wir in extra gestalteten „Tagebüchern“ festhalten und mitnehmen, die uns durch die Tage begleiteten und wichtige Texte oder Impulsfragen enthielten.  So hoffen wir, dass uns ein Stück der „Verwandlung“ dieser besonderen Tage auch zurück in den Alltag begleiten wird.

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