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Bistum Dresden Meissen
19. September 2023 | DPÜ, SKS

Evaluation zur Bistumskinderwallfahrt

Umfrage erkundet Erfahrungen mit zentralem Wallfahrtsgottesdienst als Wort-Gottes-Feier

Rosenthal/Wechselburg. Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass die Bistumskinderwallfahrt des Bistums Dresden-Meißen alle zwei Jahre im Wechsel im Kloster Wechselburg und der Marien-Wallfahrtsstätte Rosenthal stattfindet. 2022 gab es ein Novum: der zentrale Gottesdienst und Höhepunkt des Tages wurde erstmals als Wort-Gottes-Feier gestaltet. Diese Entscheidung wurde unter Berücksichtigung von Rückmeldungen vergangener Wallfahrten und mit Blick auf das Thema der „Religiösen Kinderwoche“, kurz RKW, („Geht`s noch?" (Über)leben auf der Erde) und des Wallfahrtstages gemeinsam vom Vorbereitungsteam und Bischof Heinrich Timmerevers getroffen. Sie sorgte jedoch vor, während und nach der Kinderwallfahrt für zum Teil sehr emotionale Wortmeldungen und Diskussionen. Aus diesem Grund folgte im Anschluss an die Wallfahrt eine ausführliche Evaluation durch den Fachbereich Kinder und Jugend.

Die dafür entwickelte Online-Umfrage richtete sich an zwei verschiedene Zielgruppen: einerseits an die Gruppen, die die Kinderwallfahrt 2022 miterlebt haben und andererseits an Gruppen, die grundsätzlich an einer Teilnahme interessiert sind, 2022 aber nicht dabei waren.

Hauptgründe für die Teilnahme der Gruppen waren zum einen den Kindern erlebbar zu machen, dass wir eine große Gemeinschaft im Glauben sind. Zum anderen ging es den Begleitenden aber auch darum, den Kindern zu ermöglichen das Format einer „Wallfahrt“ kennenzulernen. Insgesamt wurde der Gottesdienst dabei sowohl von den teilnehmenden Erwachsenen als auch von den Kindern sehr positiv eingeschätzt. Auf die konkrete Nachfrage hin, wie das gewählte Format des Gottesdienstes erlebt wurde, kamen zwei eher kritische und neun positive Rückmeldungen. Dabei reichte das Spektrum von: „…Einige [von uns…] hatten Schwierigkeiten mit dem neuen Format. Aber vor Ort dann: Alles ok. Begründung: Alle Skepsis war weg, als man sah wie froh und unvoreingenommen die Kids dabei waren, mitsangen, den Bischof nah sahen…“ über Rückmeldungen wie: „Ich empfand diesen Gottesdienst als sehr intensiv und gerade für die Kinder […] sehr gut […] Besonders die Segnung mit dem Wasser […] hat die Kinder berührt. Sie haben noch lange davon erzählt…“ bis hin zu: „…beste Entscheidung!“.

Anhand der Befragung der Gruppen, die 2022 nicht an der Kinderwallfahrt teilgenommen haben, zeigt sich, dass die gewählte Gottesdienstform ohne Eucharistiefeier („Preisgabe der Eucharistie“) für knapp die Hälfte der antwortenden Gruppen Hauptgrund für die Nichtteilnahme gewesen ist. „Wir haben keine Werbung für eine Fahrt nach Rosenthal […] gemacht, weil wir es nicht verstehen können, dass die traditionelle Hl. Messe als Wallfahrtsgottesdienst aus lauter Rücksicht auf evangelische oder nichtgläubige RKW-Teilnehmer weggefallen ist.“ Für andere Gruppen spielten aber auch die teilweise sehr weite Anreise sowie deren inhaltliche Unvereinbarkeit mit dem Thema der RKW die entscheidende Rolle: „Es war thematisch nicht vereinbar: Wir zeigen am Dienstag den Kindern den katastrophalen Zustand der Welt und steigen am Mittwoch in einen klimatisierten Reisebus nach Rosenthal.“

Insgesamt wird in den Rückmeldungen eine große Bandbreite an Einschätzungen, Wünschen und Vorstellungen hinsichtlich der Ausgestaltung einer Bistumskinderwallfahrt deutlich, die einiges an Spannung birgt und nicht ohne Weiteres aufzulösen ist. Nach ausführlichen und sorgfältigen Gesprächen, in denen neben Bischof Heinrich Timmerevers und dem Fachbereich Kinder und Jugend auch die Konferenz der Dekane und der Diözesanpastoralrat eingebunden waren, soll für kommende Bistumskinderwallfahrten folgendes Vorgehen gelten: Die Entscheidung, ob während der Kinderwallfahrt eine Wort-Gottes-Feier oder eine Heilige Messe gefeiert wird, wird vor jeder Wallfahrt neu getroffen. Beide Liturgien sind unterschiedliche Formen der gefeierten Begegnung mit Gott, die bewusst gewählt und ausgestaltet sein wollen. In der Abwägung werden sowohl die Thematik der RKW, nach dem sich traditionell die gesamte Wallfahrt inhaltlich ausrichtet, als auch der Ort der Wallfahrt besondere Berücksichtigung finden. So zeigte sich in den Rückmeldungen auch, dass der Wunsch nach einer Eucharistiefeier im Rahmen der Kinderwallfahrt vor allem im Osten des Bistums besonders nachdrücklich geäußert wurde.

Die nächste Bistumskinderwallfahrt wird am 26. Juni 2024 im Kloster Wechselburg stattfinden. Bereits heute möchten wir allen Pfarreien, Gruppen und Familien eine herzliche Einladung dazu aussprechen.