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Bistum Dresden Meissen
Fährüberfahrt in Schellsitz © Sebastian Eisner
20. Juli 2020 | Markus Mokk

Werkstatttage im St. Michaelshaus Roßbach

"Mit allen Wassern gewaschen"

Eintauchen in das Weltkulturerbe an Saale und Unstrut – natürlich mit Mund Nasen Schutz

Am 10.07 starteten wir zu den ersten coronagerechten Werkstatttagen für die Jugendlichen in Westsachsen. Unter dem Motto „Mit allen Wassern gewaschen“ machten sich, dem Hygienekonzept entsprechend, 10 Teilnehmer auf den Weg nach Roßbach.

Dort angekommen gab es nach dem Bezug unserer Zimmer im St. Michaelshaus, dem Jugendhaus des Bistums Magdeburg ein schmackhaftes Abendbrot und anschließend gab unsere Reiseleitung eine ausgezeichnete historische Stadtführung durch Naumburg. Wir besuchten das Marientor mit der dahinterliegenden Marienkirche, gingen über den Hauptmarkt zur Hohen Lilie und weiter Richtung Dom St. Peter und Paul. Während der Führung erfuhren wir viele interessante Dinge zu Geschichte und Stadtentwicklung. Zum Abschluss besuchten wir noch das Geburtshaus von Friedrich Nietzsche und Reste der alten Stadtmauer.

Am Samstag gab es ein wunderschönes Morgengebet mit anschließendem Frühstück. Kurz danach stiegen wir wieder voll in unser Thema ein. Mit Leihfahrädern fuhren wir Saaleradweg flussabwärts zur Burg Schönburg, welche 1157 erstmalig erwähnt wurde. Hier ging es die 137 Stufen hinauf auf den Burgfried um die Landschaft zwischen Saale und Unstrut zu überblicken. Die Aussicht reichte über Naumburg bis hin zur Neuenburg bei Freyburg und saaleabwärts bis Goseck. Nachdem die Aussicht genossen wurde, kamen wir bei einer handbetriebenen Fährfahrt in Schellsitz zum ersten Mal richtig mit Wasser in Berührung. Das nächste Ziel der Radtour waren das Steinerne Album und der Max Klinger Weinberg südlich von Großjena, wo wir einen Vorgeschmack auf das Abendthema bekamen. Nach einem leckeren Mittagessen in der Unterkunft besuchten wir Schulpforte, welches als Kloster Pforta 1137 von Zisterziensern begründet wurde, heute die Landesschule des Landes Sachsen-Anhalts beherbergt. Aus den Legenden der Klostergründung erfuhren wir, dass auch zu der Zeit manch einer mit allen Wassern gewaschen war.
Schließlich tauschten wir nach einigen weiteren Kilometern die Fahrräder gegen Boote, mit diesem hatten wir eine kleine, abenteuerreiche Paddeltour vor uns. Dass der Verzicht auf Alkohol wirklich Sinn macht, verdeutlichte sich bei manchem Überholen beim Blick auf oder in andere Boote. Charakterlich entsprechend gefestigt erreichten wir unsere Ausleihbasis im Naumburger Blütengrund.

Nach dem Abendbrot stiegen wir in das Thema „Wein in der Bibel“ ein. Dazu besuchten wir den Weinberg des St. Michaels Haus und bekamen erklärt, welche Tätigkeiten ein Winzer im Jahr über auf einem Weinberg auszuführen hat und was er für eine gute Ernte alles beachten muss.

An Abend gab es dazu noch einen Vortrag zu Wein in der Bibel. Als Stichworte sind bei mir noch die zur Hochzeit von Kanaa, Noah, Lot sowie Pessach hängen geblieben.

Der Sonntag stand nicht nur durch den Gottesdienst im Zeichen des Weines, sondern auch durch unsere Mithilfe im Weinberg am St. Michaelshaus. Wir lockerten den Boden der Weinstöcke und gossen anschließend die Pflanzen. Nach Abschluss der Arbeiten hielten wir dann einen Gottesdienst im Weinberg. Nachdem wir zum Mittagessen köstliche Schnitzel, welche so manchen Vegetarier an den Essgewohnheiten zweifeln ließ, essen durften, ging es nach einer Auswertungs- und Abschlussrunde mit dem Kleinbus zurück nach Zwickau.

Fachlich weitergebildet können wir auf ein sehr bereicherndes Wochenende zurückblicken. Unser Dank gilt dem St. Michaelshaus für die Beherbergung und Bewirtung, was unter Corona Bedingungen sicher nicht einfach ist, unserer Reiseleitung für die fachliche Kompetenz, sowie dem Bistum Dresden Meißen und dem Freistaat Sachsen für die finanzielle Unterstützung dieser Bildungsmaßnahme.

 

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